Meine ersten Strickerfahrungen machte ich bereits im Alter von 7-8 Jahren.
Es gab für mich nichts Schöneres als meiner Mutter beim Stricken zuzuschauen, die Wolle zu halten und dabei ihren Erklärungen lauschend - zu lernen...
Bald hatte ich dann auch meine erste Rundstricknadel und viele Wollreste abgestaubt, die sich zu meinem ersten Schal formen sollten. Ich glaube an diesem Schal strickte meine Mutter oft heimlich ein paar Reihen, denn es ging erstaunlich schnell voran. Ich trug diesen Schal voller Stolz und war nun nicht mehr zu bremsen. Über die Jahre entstanden diverse Mützen, Schals, Kissenhüllen, Puppensachen und vieles mehr. Fast jeden Sonntagnachmittag strickte ich mit meiner Mutter um die Wette, es gab Kaffee und Kuchen und im Fernsehen „amerikanische Schnulzenspielfilme“. So vergingen meine Kinderstrickjahre…
In meiner Studienzeit strickte ich fast in jeder freien Minute, auf der Fahrt im Zug, heimlich in langweiligen Vorlesungen und viele Abende und Nächte lang. Im Lauf der Jahre entstanden so einige Pullover für Freunde und Verwandte. Später strickte ich dann natürlich auch für meine zwei Söhne, aber meine Freizeit wurde durch Arbeit und Familienalltag scheinbar immer weniger und ich hatte noch so viele andere Interessen. So strickte ich immer weniger und eine lange Zeit lang gar nicht mehr…
Vor einiger Zeit fand ich beim Rumkramen auf dem Dachboden einige Tüten mit Wolle und unvollendeten Strickstücken. So erwachte plötzlich und unerwartet meine Stricklust wieder und mit ihr natürlich auch die Wollsucht, die ich auch mit vielen Besuchen in diversen Handarbeitsgeschäften bislang noch nicht befriedigen konnte. Heute stricke und werkle ich wieder fast täglich, bin entspannt und zufrieden beim leisen Klappern der Nadeln…
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